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Deutsche Medien: Es wird Reibereien geben

Deutsche Medien: "Es wird Reibereien geben"

21-03-2023 14:10

Paola Bonini

Die neue Saison hat gerade einmal vor einem Monat begonnen, und schon scheint die Moral von Mercedes am Boden zu sein. Nach einer Red-Bull-Dominanz in Bahrain und erneut in Saudi-Arabien (obwohl der ehemalige Weltmeister von P15 aus startete), waren die Ergebnisse von Mercedes alles andere als enttäuschend, beide Fahrer saßen nur knapp außerhalb des Podiums, ohne dass es den Anschein hatte, dass sie mehr wollten. GPblog hat alle Reaktionen der deutschen Medien nach dem zweiten Grand Prix der Saison hier gesammelt.

AutoBild

Bianca Garloff erkannte die Dominanz von Red Bull in diesem Rennen an, in dem es zwei Podiumsplätze gab: "Red Bull kann sich derzeit nur selbst schlagen: Dem Doppelsieg in Bahrain folgte ein Doppelsieg in Saudi-Arabien". Sie ist der Meinung, dass sie das Maximum herausgeholt haben, vor allem, weil Verstappen von Platz 15 auf den zweiten Platz gefahren ist. Für die AutoBild-Journalistin, "Wenn die Konkurrenz versagt, sorgt eben das teaminterne Duell für Spannung", sagte sie in Anspielung auf Max' "gestohlene" schnellste Runde in der letzten Runde.

Auch Frederik Hackbarth, ein weiterer AutoBild-Journalist, lobt Alonso für sein 100. Podium, das ihm eine Zeit lang genommen wurde. "Durch sein 100. Podium in der F1 in einen elitären Kreis vor: Das haben vor ihm schließlich erst fünf andere Fahrer geschafft". Andererseits hebt er die Frustration sowohl von Mercedes als auch von Ferrari hervor: "Obwohl Charles Leclerc zu Beginn des Rennens wie Verstappen durchs Feld pflügt, kommt die Scuderia am Ende nicht über die Ränge sechs für Carlos Sainz und sieben für Leclerc hinaus, noch hinter Mercedes-Pilot Lewis Hamilton. Grund sind frühe Boxenstopps". Russel hatte auch eine Chance auf das Podium, da Alonso eine Strafe bekam, die ihm dann aber wieder zurückgenommen wurde, so dass Russel erfolglos feiern konnte.

SkySport Deutschland

"Red Bull feiert einen Doppelsieg in Saudi-Arabien. Sehr klar, sehr dominant. Das konnte man jedoch bereits im Vorfeld nach der Performance in Bahrain und in den Freien Trainings erahnen". Das sind die Worte von Sky Experte Timo Glock über Red Bull Racing. Allerdings glaubt er nicht, dass dieser Doppelsieg und Max' schnellste Runde in der letzten Runde etwas Gutes bringen werden: "Das wird zu einem Kampf zwischen den beiden führen. Da können wir uns darauf einstellen, dass es Reibereien geben wird."

Wenn er über Mercedes spricht, scheint er etwas positiver zu sein: "Überraschend konnte so Mercedes am Ende vor Ferrari landen. Der Mercedes scheint im Rennen derzeit besser zu funktionieren". Was wird also darüber entscheiden, wer hinter Red Bull und Aston Martin steht? "Es kommt aktuell darauf an, wem welche Strecke und welche Bedingungen besser liegen."

Motorsport-Total

Der Chefredakteur von Motorsport-Total, Christian Nimmervoll, nimmt die Leistung von Max und die Enttäuschung von Ferrari sehr genau unter die Lupe. "Red Bull dominiert aktuell die Königsklasse, während Ferrari gestern sogar nur die vierte Kraft hinter Aston Martin und Mercedes war. Auch Teamchef Frederic Vasseur gesteht, dass die Lücke im Rennen in Dschidda 'riesig' aussah". Bei der Durchsicht ihrer Datenbank stellte die Redaktion außerdem fest, dass "das war es für Red Bull mit zwei Doppelsiegen in den ersten zwei Rennen der erfolgreichste Saisonstart in der Geschichte des Teams. Das hatten die Bullen zuvor noch nie geschafft."

Und was ist mit Mercedes? Für ihn brauchen sie eine Menge Arbeit. "Red Bull dürfte auch in Australien [für sie] nicht in Reichweite sein". Lewis scheint definitiv nicht zufrieden mit dem Auto zu sein, und die Probleme müssen gelöst werden, denn "Das Entscheidend in dieser Phase der Formel-1-Saison ist es, jedem Hinweis nachzugehen."

Christian Nimmervoll beschreibt schließlich Verstappens Überholmanöver an Hamilton als "Machtdemonstration". "Besonders ernüchternd muss für Hamilton jene Situation in Runde 11/12 gewesen sein, als er sich, zu dem Zeitpunkt an achter Stelle liegend, gegen den von hinten anfliegenden Max Verstappen nicht wehren konnte."

RTL Deustchland

"Brutale Dominanz der Formel-1-Bullen: Mit ihrem souveränen Doppelerfolg beim Großen Preis von Saudi-Arabien haben Weltmeister Max Verstappen sein Red-Bull-Team ihre geradezu erschreckende Überlegenheit zur Schau gestellt". So wird die Dominanz von Red Bull in den deutschen Medien beschrieben.

Einige weitere Kommentare der Redaktion betrafen Ferrari: "Als Sechster und Siebter waren Carlos Sainz und Charles Leclerc im Ferrari erneut nicht mal ansatzweise in der Lage, mit dem Red-Bull-Duo an der Spitze mitzuhalten". Und wenn sich das Publikum auf den einzigen aktiven deutschen Fahrer der Saison gefreut hat, ist es auch enttäuscht: "Nico Hülkenberg verpasste im Haas als Zwölfter auch im zweiten Rennen nach seinem Comeback als Nachfolger von Mick Schumacher die Punkteränge."

Für RTL gibt es nur eine logische Zukunft: "Das Fazit des zweiten Saison-Rennens heißt: Schlagen können sich Power-Bullen in dieser Saison wohl nur selbst."