Im Kampf um die Pole Position sind es meist die "üblichen Verdächtigen", die sich den ersten Startplatz sichern, aber hin und wieder schafft es ein anderer Fahrer, das Formel-1-Paddock zu überraschen, indem er unter unvorhersehbaren Bedingungen alles richtig macht. Hier sind einige der überraschendsten Pole-Sitter in der Geschichte der Formel 1.

5. Pastor Maldonado - GP Spanien 2012

Der Große Preis von Spanien 2012 endete mit einem Traumwochenende für den viel diskutierten Pastor Maldonado. Alles passte für den damaligen Williams-Piloten, der auf der Rennstrecke von Barcelona die erste und einzige Pole-Position seiner F1-Karriere erreichte.

Nachdem er in Q3 eindrucksvoll die schnellste Zeit gefahren war, verlor er seine vorläufige Pole an Lewis Hamilton, aber der Brite wurde disqualifiziert, weil er zu wenig Benzin im Tank seines McLaren hatte. Daher ging der erste Startplatz trotzdem an Maldonado.

Doch damit war der Traum für Maldonado noch nicht zu Ende. Während des Rennens war der Venezolaner eine Klasse für sich und schaffte es, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen hinter sich zu halten. Er verwandelte seine Pole Position in seinen ersten und letzten F1-Sieg, der vorerst als der letzte Sieg von Williams gilt.

4. Rubens Barrichello - GP Belgien 1994

Wie wir es von Spa-Francorchamps gewohnt sind, fand das Grand-Prix-Wochenende 1994 unter unvorhersehbaren Bedingungen statt. Das Qualifying am Freitag fand auf abtrocknender Strecke statt, und Jordans Team war das erste, das es wagte, auf Slicks rauszufahren. Rubens Barrichello fuhr die schnellste Zeit, musste aber auf das Qualifying am Samstag warten.

Während des Qualifyings am Samstag regnete es jedoch weiter, so dass die meisten Fahrer ein paar Sekunden langsamer fuhren als am Vortag, nur Christian Fittipaldi konnte seine Zeit verbessern. Niemand kam an die Zeit von Barrichello heran, der sich die erste Pole Position seiner Karriere sicherte.

3. Nico Hülkenberg - GP von Brasilien 2010

Das Qualifying für den Brasilien GP 2010 begann auf nasser Strecke. Im Laufe des Trainings trocknete der Asphalt jedoch ab und die Frage war, wer den Mut haben würde, auf Slicks zu fahren. Die Antwort: Nico Hulkenberg.

Hulkenberg, der damals in seinem ersten Jahr in der Formel 1 für Williams fuhr, ging das Risiko ein und fuhr in Q3 auf Slicks. Diese Entscheidung zahlte sich aus, denn der Fahrer sicherte sich seine erste Pole Position, indem er eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes fuhr.

2. Sebastian Vettel - GP von Italien 2008

In einem verregneten Qualifying in Monza 2009 war es Sebastian Vettel, der einen großen Eindruck hinterließ, indem er seine allererste Pole Position holte. In seinem Toro Rosso würde er normalerweise nicht die schnellste Zeit fahren, aber auf der nassen Strecke war er dem Rest des Feldes überlegen und holte sich in beeindruckender Weise die Pole Position.

Auch am Sonntag war die Strecke nass. Vettel schaffte es, diese Bedingungen zu seinem Vorteil zu nutzen, indem er die Führung während des Rennens behielt und sie nie abgab. Der junge Deutsche war unnachahmlich und verwandelte seine erste Pole in einen beeindruckenden ersten Sieg.

1. Giancarlo Fisichella - GP Belgien 2009

Giancarlo Fisichella verbrachte die letzte Phase seiner F1-Karriere bei Force India, bevor er für die letzten fünf Rennen seiner letzten Saison bei Ferrari einspringen durfte. Bis zu Fisichellas beeindruckender Leistung beim GP von Belgien hatte Force India 2009 noch keine Punkte geholt.

Während die meisten unerwarteten Polesitter die Bestzeit bei nassen Bedingungen erzielten, sorgte Fisichella für Aufsehen, indem er sie auf einer völlig trockenen Strecke erzielte. Außerdem gelang es dem Italiener fast, seine vierte und letzte Pole in einen Sieg umzuwandeln, indem er weniger als eine Sekunde hinter Rennsieger Kimi Räikkönen ins Ziel kam.

Ehrenvolle Erwähnungen

Außerhalb dieser Top Fünf gibt es eine Reihe bemerkenswerter F1-Fahrer, die sich völlig unerwartet die Pole Position gesichert haben. Zuletzt überraschte Kevin Magnussen alle, als er während eines verregneten Qualifyings in Brasilien die Pole Position holte und damit das gesamte Haas-Team in Aufruhr versetzte.

AuchLance Stroll sollte nicht vergessen werden: Der Kanadier zeigt sich bei regnerischen Bedingungen oft von seiner besten Seite, wobei die Pole Position für den GP der Türkei 2020 eines der Highlights war. Ein weiterer Fahrer, der im Regen meist eine starke Leistung zeigt, ist Lando Norris. Er überraschte, indem er seinen McLaren beim GP von Russland 2021 bei nassen Bedingungen auf P1 stellte.

Weiter zurück in der Geschichte gab es auch einige sehr bemerkenswerte Leistungen. Beim GP von Österreich 1998 holte Fisichella seine erste Pole-Position, indem er seinen Benetton im nassen Qualifying auf die schnellste Zeit fuhr. 1985 war es Teo Fabi, der im Freitagsqualifying auf dem Nürburgring überraschte. Aufgrund eines verregneten Samstags konnte niemand seine Zeit verbessern und so holte der Toleman-Fahrer seine erste Pole-Position.