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Ist Red Bull bereits mit den Spitzenjahren von Mercedes vergleichbar?

Ist Red Bull bereits mit den Spitzenjahren von Mercedes vergleichbar?

07-10-2022 14:42

GPblog.com

Red Bull Racing ist in dieser Saison das mit Abstand dominanteste Team in der Startaufstellung. Sowohl in der Weltmeisterschaft als auch in der Konstrukteurswertung liegt es mehr als 100 Punkte vor seinen Rivalen, was bedeutet, dass es beides für sich beanspruchen wird. Der Vergleich mit Mercedes, das es jahrelang geschafft hat, die anderen Teams hinter sich zu halten, ist daher schnell gezogen. Aber ist Red Bull wirklich schon so weit vorne, wie die deutsche Formation in ihrer Blütezeit war? Wir untersuchen das anhand einer Reihe von Säulen, wobei wir 2019 und 2020 als Mercedes' Spitzenjahre ansehen.

Podiumsplätze

In dieser Saison haben bisher 17 Rennwochenenden stattgefunden, bei denen 51 Podiumsplätze auf dem Spiel standen. Davon schafften es Max Verstappen und Sergio Perez zusammen 21 Mal auf das Podium, was einer Quote von 41,2 Prozent entspricht. Das ist ein hervorragendes Ergebnis von Red Bull, aber Mercedes, das damals Lewis Hamilton und Valtteri Bottas zur Verfügung hatte, konnte in den Spitzenjahren noch besser abschneiden. Im Jahr 2019 holte Mercedes 50,8 Prozent der Podiumsplätze, ein Jahr später waren es 49 Prozent.

Verlässlichkeit

Auch in Sachen Zuverlässigkeit hat das Team von Toto Wolff in beiden Jahren deutlich besser abgeschnitten als Red Bull. Im Jahr 2019 fiel die Formation zweimal bzw. einmal aus. Ein wichtiges Detail dabei ist, dass Hamilton, der in beiden Saisons den Weltmeistertitel holte, in beiden Jahren nicht die Ziellinie überquerte. Für Bottas gab es 2019 einmal einen Crash, während die anderen beiden Male der Motor dem Erfolg im Weg stand. Red Bull konnte nicht verhindern, dass Verstappen und Perez in diesem Kalenderjahr insgesamt fünf Mal ausfielen, mehr als einmal wegen technischer Probleme.

Leistung

Red Bull mag dieses Jahr der Konkurrenz weit voraus sein, aber Ferrari hat immer noch den stärksten Motor. Mit einem Unterschied von angeblich vier Pferdestärken liegt der österreichische Rennstall aber sicher nicht weit hinter Ferrari. In den "goldenen Jahren" von Mercedes war der Unterschied allerdings noch viel größer. In beiden Jahren gelang es Mercedes, einen Motor zu entwickeln, der ganze 20 bis 30 PS mehr leistete. Damit hat er Hamilton und Bottas einen guten Dienst erwiesen.

Führend

Red Bull steht in dieser Saison in der Weltmeisterschaft kaum unter Druck. Verstappens Vorsprung ist auf 104 Punkte gegenüber Charles Leclerc angewachsen, was bedeutet, dass er sich noch einige Fehler leisten kann. Hamilton wurde zweimal mit einem größeren Vorsprung Meister, 135 und 133 Punkte vor Max Verstappen. Allerdings lag Valtteri Bottas in beiden Jahren zwischen ihnen, was die Dominanz von Mercedes einmal mehr unterstreicht.

Auch in der Konstrukteursmeisterschaft war Mercedes schneller als Red Bull. Mit 137 Punkten haben die Österreicher in den letzten fünf Grands Prix zwar viel Luft, aber das ist nichts im Vergleich zum Vorsprung von Mercedes. 2019 betrug dieser 235 Punkte gegenüber Ferrari, während er ein Jahr später 254 Punkte betrug.

Fazit

Es sollte klar sein, dass Red Bull in diesem Jahr mit Abstand das beste Team der Formel 1 ist, aber der Vergleich mit Mercedes hinkt eindeutig noch. Vor allem mit der Konkurrenz von Ferrari hat Red Bull jedes Wochenende eine schwere Aufgabe vor sich, um seine Gegner zu schlagen. Das macht die Spitzenleistung von Verstappen und Perez nur noch besonderer. Außerdem scheint dies für die Fans nur positiv zu sein, denn Spannung ist 2022 bei fast jedem Rennen garantiert.

Da das neue Reglement jedoch erst in diesem Jahr gilt, ist nicht auszuschließen, dass der Vorsprung von Red Bull in den kommenden Jahren nur noch größer wird. Dabei muss sich Red Bull allerdings erst einmal mit dem angeschlagenen Ferrari auseinandersetzen, das vorerst nicht aufzugeben scheint.