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Zweifeln die Formel-2-Stars an ihrer Chance in der F1? Sie sehen sich massenhaft anderswo um

Zweifeln die Formel-2-Stars an ihrer Chance in der F1? Sie sehen sich massenhaft anderswo um

11 April - 15:00

Ludo van Denderen

Formel 2-Anhängern sind die Namen bekannt: Zane Maloney, Jak Crawford, Paul Aron, Dennis Hauger und Kush Maini. Die Fahrer in der wichtigsten Entwicklungsklasse der Formel 1 hoffen alle auf einen Platz in der Königsklasse des Motorsports. Aber die letzten Saisons haben gezeigt, dass die Spitzenfahrer in der F2 immer weniger - manchmal gar keine - Chancen in der F1 bekommen. Deshalb sehen sich die Stars der Zukunft derzeit massenhaft in einer anderen Klasse um.

Andrea Kimi Antonelli ist zweifellos nicht besorgt. Dem 17-jährigen Supertalent wird eine große Zukunft in der Formel 1 vorausgesagt. Wenn nicht schon in der nächsten Saison, dann zweifellos bald danach, wird der Italiener in die Formel 1 einsteigen. Der Rest des aktuellen F2-Starterfeldes ist sich da nicht so sicher. Selbst ein Fahrer wie Zane Maloney, der derzeit in der F2 mit einem relativ großen Vorsprung vor Paul Aron führt, kann trotz seiner derzeitigen Rolle als Reservefahrer bei Sauber (Stake F1) nicht davon ausgehen, dass er in die Formel 1 aufsteigen wird.

Immer weniger Chancen für F2-Talente in der F1

In der Formel 1 steht heutzutage so viel auf dem Spiel, dass die Teams - vor allem die, die am Ende des Feldes um jeden Punkt kämpfen - lieber einen erfahrenen Fahrer unter Vertrag nehmen als einen Youngster, dessen Qualität noch ungewiss ist. Schließlich ist ein junger Fahrer in der Regel nicht sofort dabei und es drohen auch eine Reihe von Unfällen mit erheblichen Schäden. Zwar gab es in den letzten Jahren Ausnahmen wie Logan Sargeant(Williams) und Guanyu Zhou (Stake F1), die über die F2 in die F1 kamen, aber ihnen wurde durch die vielen Sponsoren und Millionen geholfen, die sie mitbrachten. Dann ist ein tonnenschwerer Schaden nach einem Crash zumindest einigermaßen überschaubar.

F2-Stars für Formel-E-Test bestätigt

Unter den jungen Motorsportlern hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Weg in die Formel 1 immer schwieriger wird. Vielleicht erklärt das, warum sich eine Gruppe von Fahrern jetzt nach anderen Möglichkeiten umschaut. In den nächsten Wochen stehen zwei Rookie-Tests in der Formel E an, und die F2 ist dort gut vertreten. Maloney (Erster in der F2-Gesamtwertung), Aron (Zweiter), Hauger (Dritter), Maini (Fünfter), Crawford (Achter) und Taylor Barnard (22.) haben bereits zugesagt. Red Bull Junior Tim Tramnitz - der in der Formel 3 antritt - darf ebenfalls ein FE-Auto testen. Paul Aron hat sogar richtig Glück. Der Este wird beim E-Prix in Berlin für Robin Frijns einspringen. Der Niederländer hat zur gleichen Zeit Verpflichtungen in der WEC.

Natürlich besagt die Ankündigung für die Tests nicht, dass all diese Talente letztendlich in die Formel E wechseln werden. Aber es ist ein Zeichen für die Zukunft: Die jungen Fahrer in den Entwicklungsklassen starren nicht blindlings auf die Formel 1. Offenbar gibt es die Einsicht, dass die Formel E eine interessante Alternative für sie sein könnte.

Die Teilnehmer an den Rookie-Tests in der Formel E

Team Misano Berliner Fahrer 1 Berlin Fahrer 2
ABT Cupra Tim Tramnitz Tim Tramnitz Unbekannt
Andretti Zane Maloney Zane Maloney Jak Crawford
DS Penske Robert Shwartzman Unbekannt Unbekannt
Envision Racing Paul Aron Unbekannt Unbekannt
Jaguar Sheldon van der Linde Unbekannt Unbekannt
Mahindra Jordanien König Kush Maini Unbekannt
Maserati Yann Ehrlacher Unbekannt Unbekannt
McLaren Taylor Barnard Unbekannt Unbekannt
NIO 333 Racing Mikel Azcona Unbekannt Unbekannt
Nissan Caio Collet Unbekannt Unbekannt
Porsche Matt Campbell Dennis Hauger Thomas Preining

Das Formel-E-Rennen in Berlin am 11. und 12. Mai fällt auf das gleiche Wochenende wie das Sechs-Stunden-Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Spa. Mahindra-Pilot Nyck de Vries und die beiden Envision-Fahrer Robin Frijns und Sebastien Buemi geben dem WEC-Rennen in Spa den Vorzug.

Die Teams in Sao Paulo stimmten darüber ab, ob die Fahrer möglicherweise am Sonntag beim E-Prix antreten könnten, aber es gab keine einstimmige Zustimmung. Das bedeutet, dass die Fahrer beide Tage verpassen werden.

Dies sind die Ersatzfahrer für De Vries, Frijns und Buemi

Jordan King wird Nyck de Vries bei Mahindra Racing ersetzen. Der ehemalige IndyCar-Fahrer wird damit sein Debüt in der Formel E geben. Auch Paul Aron wird sein Formel-E-Debüt als Ersatzfahrer bei Envision Racing geben. Und schließlich wird auch Joel Eriksson für Envision Racing beim E-Prix in Berlin antreten.