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Verstappen zu Mercedes? Warum das nicht unmöglich ist

Verstappen zu Mercedes? Warum das nicht unmöglich ist

4 März - 16:56

Ludo van Denderen

Jahrelang wurde darüber spekuliert, aber es kam nie dazu. Lewis Hamilton war ein Mercedes-Mann, der bis zu seiner Pensionierung für den deutschen Rennstall aktiv bleiben sollte. Doch der Brite wechselt nach der laufenden Saison zu Ferrari. Unerwartet? Sehr. Nachvollziehbar? Genauso. Max Verstappen scheint mit Red Bull Racing verwachsen zu sein, dem Team, mit dem der Niederländer große Erfolge feiert. Ein vorzeitiger Abschied von den Österreichern schien jahrelang unvorstellbar zu sein. Aber ist das immer noch der Fall?

Auto, Motor und Sport wissen es jetzt ganz genau: Max Verstappen ist der führende Kandidat für den vakanten Platz neben George Russell bei Mercedes. Dass Toto Wolff an Verstappen als Hamiltons Nachfolger denkt, ist völlig verständlich. Jeder Teamchef möchte den bestmöglichen Fahrer in seinem Auto haben. Zweifellos ist das derzeit Max Verstappen.

Verstappen würde einen Abgang nicht ausschließen

Ein komplizierter Faktor ist jedoch, dass Verstappen bei Red Bull einen Vertrag bis 2028 hat. Die Vereinbarung wurde nach seinem ersten Weltmeistertitel vor zwei Jahren unterzeichnet. Damals sagte der Niederländer noch, er könne sich gut vorstellen, seine F1-Karriere bei Red Bull Racing zu beenden. Aber die Zeiten ändern sich. Seit dem Tod von Red Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz ist es innerhalb des Teams unruhig geworden, wobei der Fall um Teamchef Christian Horner den vorläufigen Tiefpunkt darstellt. Was ist, wenn Horner trotzdem bald geht? Wird Adrian Newey ihm nachfolgen? Helmut Marko zieht Berichten zufolge in Betracht, dass das Team auseinanderfällt.

Clever wie er ist, hält Max Verstappen öffentlich alles geheim. Trotzdem sickern bereits Gerüchte durch, dass Vater Jos Verstappen einen Abgang nicht mehr ausschließt. Das einzige Team, das dann in Frage kommen könnte, ist Mercedes. Ja, es ist ein Team, mit dem Max Verstappen in den letzten Jahren mehrmals aneinandergeraten ist - auf und abseits der Strecke. Aber in der Formel 1 können Fehden schnell beigelegt werden, besonders wenn beide Parteien davon profitieren.

Schumacher war vor Verstappen

Es mag unmöglich erscheinen, dass Verstappen Red Bull Racing in nächster Zeit verlässt. Doch in der Vergangenheit hat zum Beispiel Michael Schumacher etwas Ähnliches getan. Er entschied sich in den 1990er Jahren, Benetton zu verlassen und sein Glück bei Ferrari zu versuchen. Auf den ersten Blick war das eine bemerkenswerte Entscheidung, und die Partnerschaft war in den ersten Jahren sicherlich nicht erfolgreich. Langfristig gesehen hat Schumacher jedoch die Früchte seiner Arbeit geerntet: Er wurde mit Ferrari fünfmal Weltmeister.

Mercedes ist derzeit nicht das Team der Wahl in der Formel 1, aber in weniger als zwei Jahren steht eine bedeutende Regeländerung an. Es wird niemanden überraschen, wenn Mercedes dann wieder das Team ist, das es zu schlagen gilt. Red Bull hingegen wird abwarten müssen, wie sich das Projekt mit den selbst entwickelten Red Bull Powertrains entwickelt. Die Geschichte der Formel 1 hat gezeigt, dass jeder neue Motorenlieferant in der Anfangsphase mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hat.

Die Turbulenzen in und um Red Bull könnten ein weiterer Grund für Verstappen sein, sich für einen Wechsel zu entscheiden. Und wer weiß: In seiner derzeitigen Form wäre Verstappen mit dem W15 von Mercedes sicherlich nicht chancenlos auf Rennsiege oder gar den Weltmeistertitel. Trotzdem könnte der Niederländer die Weltmeisterschaft 2026 verpassen. Aber Verstappen wird auch auf lange Sicht spielen, vor allem bei all den Turbulenzen und Ungewissheiten um ihn herum.