Alonso überrascht Palmer: "Das ist nicht wirklich eine Kurve zum Überholen".

Jeden Mittwoch nach einem Grand-Prix-Wochenende analysiert Jolyon Palmer die Highlights des Grand Prix auf F1TV. Der ehemalige Renault-Pilot hat alle Kameraaufnahmen und jede Menge Daten zur Verfügung. Palmer ist sehr angetan von Fernando Alonsos "Rennkunst" und analysiert seine Überholmanöver.

Alonso gegen Hamilton

Lewis Hamilton und Alonso sind nicht die besten Freunde, das hat sich schon mehrfach gezeigt. Wenn sie auf der Rennstrecke aufeinandertreffen, kommt es deshalb oft zu einem harten, aber fairen Kampf. Das war auch beim Saisonauftakt in Bahrain der Fall. Die beiden Fahrer kämpften zwei Runden lang, bis es dem Spanier schließlich gelang, den Briten in Kurve 10 zu überholen. Eine ungewöhnliche Stelle für ein Überholmanöver, findet Palmer.

"Das ist nicht wirklich eine Kurve zum Überholen. Hier überholt man nie jemanden auf der Außenseite. Fernando hält sich zurück, wartet die Kurve ab und lenkt spät ein. Dann taucht er auf der Innenseite ab und Lewis kann nichts mehr machen. Ein sehr cleverer und gut durchdachter Schachzug von Alonso."

Alonso gegen Sainz

Nachdem Alonso Hamiltons Mercedes überholt hatte, musste er für einen Platz auf dem Podium nur noch an Sainz vorbeiziehen, und das bei seinem Debüt für Aston Martin. Mit Hilfe des Ausfalls von Charles Leclerc in Runde 40 war das Podium für den Weltmeister von 2005 und 2006 in greifbarer Nähe.

"Diesmal geht Fernando nicht auf die Innenseite, sondern versucht, den 'Switchback' zu fahren. Als er auf das Gaspedal kommt, untersteuert das Auto. Das hat Fernando einfach falsch eingeschätzt", sagt Palmer. "Alonso versucht das Gleiche in Kurve 10, aber Carlos ist vorsichtig und weicht aus, so wie Hamilton es nicht getan hat. Aber jetzt siehst du das Problem, was passiert, wenn du die Innenseite abdeckst. Carlos fährt zu tief, hat zu viel Lenkeinschlag und kann das Auto nicht mehr stoppen. Das gibt Fernando die Chance auf der Geraden."