Neun Monate nach seinem plötzlichen Weggang von der FIA hat sich der ehemalige Renndirektor Niels Wittich über seine Entlassung geäußert. Der Deutsche behauptet, er habe keine Erklärung von dem Leitungsorgan erhalten und hebt interne Spannungen und schlechte Kommunikation innerhalb der Organisation hervor.
Wittich weiß immer noch nicht, warum die FIA ihn entlassen hat
Vor den letzten drei F1-Rennen der Saison 2024 wurde Wittich per Nachricht darüber informiert, dass seine Rolle als Renndirektor beendet sei. Bis heute behauptet er, er habe keinen offiziellen Grund dafür erhalten. "Also ich habe mehrfach noch nachgefragt. Das ist ja wie alles im Leben, man lernt aus seinen Fehlern, wenn man welche gemacht hat. Da bin ich ja auch keine Ausnahme. Also keiner nimmt ja für sich einen Anspruch, zumindest ich nicht," sagte er im Backstage Boxengasse-Podcast von Sky Sports Deutschland. "Es gibt natürlich viele Orakeleien, was es hätte denn sein können."
Laut Wittich begann die Unsicherheit mit dem Tod von Charlie Whiting. "Ich sage mal, ich glaube, das ist einfach, das ist meine Einschätzung, dass einfach nachdem Charlie Whiting damals leider verstorben ist, dass es da irgendwie schwierig war für die FIA einen richtigen Nachfolger zu finden," erklärt er.
Wittich erklärt, dass er immer entsprechend den Anweisungen gehandelt habe, die er erhalten hatte, auch wenn das zu internen Spannungen führte. "Und dann mit dem wechselnden Präsidenten kamen natürlich auch noch andere Herangehensweisen, was man denn gerne sehen will und was nicht. Und mir ist es nach wie vor unerklärlich, ehrlich gesagt, weil mir ist jetzt nicht bewusst, dass ich irgendeinen ganz offensichtlichen Fehler gemacht hätte."
Wittich geriet mit Ben Sulayem aneinander
Mit der Ernennung von Mohammed Ben Sulayem zum FIA-Präsidenten änderte sich auch der Ton innerhalb der Organisation, behauptet Wittich. Er setzte die Regeln weiterhin strikt durch und vertrat die Interessen der FIA energisch – etwas, das anfangs von ihm erwartet wurde. „Ich weiß nur eins, was hier und da nicht gerne gesehen wurde, war, wenn man eine starke Persönlichkeit ist. Und ich glaube, das muss man sein in dieser Rolle. Das hat man auch von mir erwartet am Anfang. Das wurde mir auch so mitgeteilt, dass es so sein soll," schließt er ab.