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Red-Bull-Vorstand entscheidet diese Woche über den Abgang von Helmut Marko

Red-Bull-Vorstand entscheidet diese Woche über den Abgang von Helmut Marko

14-10-2023 14:55

GPblog.com

In der Führungsetage von Red Bull scheint es trotz zweier Weltmeistertitel 2023 einen Machtkampf zu geben. Im Zentrum der Aufregung steht angeblich Helmut Marko, der "externe Berater" des österreichischen Konzerns. Berichten zufolge wird der Vorstand von Red Bull bei einer Sitzung in dieser Woche über den Verbleib des 80-jährigen Marko beim Team entscheiden.

O Globo, der größte Fernsehsender Lateinamerikas, hat am Samstag diese brisante Nachricht veröffentlicht. Der Sender stützt sich dabei auf mehrere Quellen. Der Autor des Artikels ist Luciano Burti, derzeit Formel-1-Kommentator und in der Vergangenheit selbst in der Königsklasse aktiv. Burti fuhr in den Jahren 2000 und 2001 einige Grands Prix für Jaguar, den Vorläufer von Red Bull Racing. Es ist leicht vorstellbar, dass der Brasilianer noch gute Kontakte aus dieser Zeit hat.

Machtkampf bei Red Bull

Laut O Globo findet seit dem Tod von Dietrich Mateschitz, dem Mitbegründer des Unternehmens, ein interner Machtkampf bei Red Bull statt. Der Milliardär legte fest, dass nach seinem Tod seine Anteile an der Organisation an seinen Sohn Mark übergehen sollten, aber er hat bereits festgestellt, dass seine thailändischen Mitaktionäre versuchen, mehr und mehr die Fäden zu ziehen. Die Asiaten wollen bestimmen, in welche Richtung das gesamte Unternehmen gehen soll, einschließlich der beiden Rennteams, Red Bull Racing und AlphaTauri.

In der Zwischenzeit gäbe es auch Spannungen zwischen dem von den Thailändern unterstützten Teamchef Christian Horner und Helmut Marko - der immer die rechte Hand von Dietrich Mateschitz war - auf der anderen Seite. Seit dem Tod des Tycoons soll Horner versuchen, die volle Kontrolle über die Motorsportaktivitäten des Red Bull-Konzerns zu erlangen. Dabei hätte Horner zumindest die Unterstützung von Oliver Mintzlaff, der den Vorstand von Red Bull seit Mateschitz' Tod berät.

Horner will Marko loswerden

Dass Horner laut Burti und seinem Co-Autor bereits zunehmend seine Finger im Spiel hat, beweist die Ernennung von Peter Bayer zum CEO der Scuderia AlphaTauri. Es war Horner, der sich angeblich für den ehemaligen FIA-Mitarbeiter stark gemacht hat. Im Hintergrund soll der Red Bull Teamchef übrigens auch versuchen, Yuki Tsunoda loszuwerden. Der japanische Fahrer ist bereits für AlphaTauri im Jahr 2024 bestätigt, wird von Horner aber nicht als langfristiger Kandidat für Red Bull Racing gesehen.

Der Vorstand des Red Bull-Konzerns soll sich diese Woche treffen. Ein Hauptthema wird die Zukunft von Helmut Marko sein: Darf er weitermachen oder muss er Red Bull Racing verlassen? O Globo berichtet, dass der Berater"zum ersten Mal"ernsthaft um seinen Postenfürchten muss.

Perez wird durch Ricciardo in '24' ersetzt

Das sollte Sergio Perez übrigens auch, berichten die Brasilianer. Demnach soll der zweite Fahrer von Red Bull für "24" durch Daniel Ricciardo ersetzt werden. Der Sender zitiert, dass die Beziehung zwischen Perez und Max Verstappen seit Brasilien 2022 gestört ist und Horner Ricciardo an der Seite des Niederländers favorisiert. Wenn Ricciardo von AlphaTauri zu Red Bull Racing wechselt, würde Liam Lawson der Nachfolger des Australiers werden.