Toyota-Fahrer bei WEC-Pressekonferenz überrascht: "Sind wir Champions?

Ferrari war nah dran, Porsche ist immer ein Außenseiter und die relativ neuen WEC-Teams Peugeot und Cadillac sind ambitioniert. Doch am Sonntag in Fuji holte sich Toyota Gazoo Racing zum fünften Mal in Folge den Weltmeistertitel bei den Konstrukteuren in der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Auch wenn das nicht für jeden sofort ersichtlich war.

Mike Conway war sich während der Pressekonferenz immer noch nicht sicher."Sieht es so aus, als hätten wir die Konstrukteurswertung gewonnen?", fragte der Brite, der dann vom Fragesteller die Bestätigung bekam. Der vierte Saisonsieg des Trios Conway, José María López und Kamui Kobayashi in Kombination mit dem zweiten Platz des zweiten Toyotas (mit Brendon Hartley, Sébastien Buemi und Ryo Hirakawa) reichte tatsächlich für den Titel.

'Toyota machte weniger Fehler'

Der ehemalige Formel-1-Fahrer Kobayashi, der bei Toyota nicht nur einer der Fahrer, sondern auch der Teamchef ist, war zwei Plätze weiter. "Was die Meisterschaft angeht, haben mir mein Team und mein Ingenieur während der In-Lap nichts gesagt, also habe ich es erst dort mitbekommen", sagte der Japaner und zeigte auf die Tür des Presseraums. "Ich bin ein bisschen überrascht, um ehrlich zu sein, sie hätten es mir früher sagen sollen, aber ja, so ist es nun mal."

Zum neunten Mal innerhalb eines Jahrzehnts war Toyota bei seinem Heimrennen in Fuji der Beste und wurde von mehr als 50.000 Fans auf den Tribünen bejubelt. "Wir sehen, dass die WEC in Japan populärer wird und hoffentlich mehr Leute auf unsere Meisterschaft schauen, ich denke, das ist es, was ich mir wünsche. Ich denke, die Arbeit des Fahrers und der Mechaniker, keine Fehler, war wirklich ein großer Unterschied zu anderen Herstellern", sagte Kobayashi.

Team WRT auf dem Weg zum Titel in der LMP2

Bei den Hypercars ist damit ein Titel vergeben, in der LMP2-Klasse ist noch alles offen. Das Team WRT mit Rui Andrade, Louis Delétraz und Robert Kubica ist durch seinen Sieg in Japan dem Titel einen Schritt näher gekommen. Der letztgenannte Fahrer kommentierte: "Das bringt uns natürlich in eine sehr gute Position für die Meisterschaft. Inter Europol war uns dicht auf den Fersen, hat aber nicht viele Punkte geholt, United 22 kam hinter uns ins Ziel."

"Natürlich hätten wir das Schwesterauto lieber auf P2 gehabt, aber sie haben in der letzten Runde eine Position verloren. Trotzdem sind wir damit in guter Form, haben gute Punkte vor [dem letzten Rennen in] Bahrain und müssen in Bahrain ein weiteres sauberes Wochenende hinlegen und es hoffentlich nach Hause bringen", sagte Kubica.

Glück im Unglück für Frijns

Robin Frijns wurde in Fuji mit dem zweiten Auto des Team WRT Dritter. Für den Niederländer war es erst sein erstes Podium im Jahr 2023; in der Formel E und der WEC war ihm das bisher nicht gelungen. "Ich denke, es war ein schwieriges Rennen, aber es ist schön, unseren ersten Punkt zu holen. Es war ein bisschen unglücklich im letzten Duell, es wäre schön gewesen, einen Doppelsieg zu holen, aber ein Dreier ist auch gut. Wir hatten in den ersten beiden Stints ein paar Reifenprobleme, aber wir sind zurückgekommen und es war kein schlechter Tag", sagte Frijns.