Verstappen fand die Feierlichkeiten mit LL Cool J nicht so cool

Der Große Preis von Miami positionierte sich selbst als einzigartiges Event, und zumindest abseits der Strecke erwies sich das als völlig zutreffend. Wieder einmal gab es die unechten Swimmingpools und auf dem Gelände des Hard Rock Stadium waren die Hospitality-Einheiten untergebracht. Vor dem Start gab es einige typisch amerikanische Festivitäten.

Für die Amerikaner ist das Showelement genauso wichtig oder vielleicht sogar wichtiger als der Sport selbst. In der NBA ist es zum Beispiel völlig normal, dass die Basketballspieler nacheinander vorgestellt werden, bevor (wie bei jedem Sportspiel in den USA) die Nationalhymne erklingt. Die Nationalhymne des ausrichtenden Landes wird vor jedem Grand Prix gespielt, aber die ausführliche Vorstellung der Fahrer war neu.

Im Rampenlicht

Einer nach dem anderen wurden die Fahrer von Rapper LL Cool J nach vorne gerufen, während Will.i.am auf einem Podest stand und mit den Händen winkte. Berichten zufolge dirigierte er eine Gruppe von Musikern. War es lustig? Darüber gingen die Meinungen auseinander: "Manche Leute mögen es, im Rampenlicht zu stehen, manche nicht. Ich persönlich mag das nicht. Deshalb denke ich, dass das, was sie heute gemacht haben, natürlich nicht nötig ist", sagte zum Beispiel Max Verstappen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.

"Ich ziehe es vor, einfach mit meinen Ingenieuren zu sprechen, zu meinem Auto zu gehen, den Helm aufzusetzen und zu fahren. Aber natürlich verstehe ich auch den Unterhaltungswert. Ich hoffe natürlich, dass wir das nicht jedes Mal haben, denn wir haben eine sehr lange Saison, also brauchen wir nicht jedes Mal einen solchen Auftritt. Aber ich glaube, es hängt auch ein bisschen vom Publikum ab, was es in Sachen Unterhaltung will. Ja, ich glaube, es ist auch eine persönliche Vorliebe der Fahrer. Für mich persönlich nicht."

Ausnahmsweise mal Spaß

Auch Sergio Perez sprang nicht gerade vor Begeisterung auf die Bänke. "Ich denke, solange wir es nicht zu oft machen, ist es schön, es einmal für die Zuschauer zu machen, aber wir müssen auch sehr respektvoll gegenüber den Fahrern sein, dass wir unsere eigene Zeit brauchen, um uns vorzubereiten. Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Start des Rennens und ich denke, solange das nicht allzu oft vorkommt, ist es in Ordnung", sagte Perez gegenüber den Medien.

Fernando hat seine Meinung am deutlichsten geäußert: "Ich verstehe den Standpunkt von allen, aber ich bin kein großer Fan von solchen Dingen kurz vor dem Rennen. Wenn wir das machen müssen, sollten wir einige der anderen Dinge, die wir machen, streichen, wie die Parade-Runde oder so etwas, denn das ist wirklich mitten in der Vorbereitung mit den Ingenieuren und dem Strategie-Meeting. Ich glaube nicht, dass die Fans in Miami besser sind als die italienischen Fans in Imola oder in Spanien oder in Mexiko oder in Japan. Ich denke, wir müssen vor dem Rennen für alle die gleichen Regeln und die gleiche Show machen."