Ralf Schumacher über das Mercedes-Technikteam: "Das ist ein Problem"

Was muss sich bei Mercedes ändern, damit sie wieder um den Sieg mitfahren können? Das ist die Frage, die sich derzeit viele Menschen stellen. Ralf Schumacher, ehemaliger Formel-1-Fahrer und Mitglied der Schumacher-Rennfahrerfamilie, versucht, die Antwort zu finden.

"Ich glaube, so offen, ehrlich ist man bei Mercedes noch nie mit der Problematik umgegangen", sagte der Deutsche im Interview mit Formel1.de. Das mag etwas Besonderes sein, aber es beseitigt die Probleme leider nicht. Diese haben sich laut Schumacher im Vergleich zum letzten Jahr sogar noch angehäuft.

"Und das Problem beinhaltet ja nicht nur, dass man jetzt das zweite Jahr in Folge ein Auto hat, was nicht gewinnen kann und was sogar noch von einem kleinen Schwesteteam jetzt quasi aufgefressen wird, sondern man muss jetzt auch überlegen, wer macht das eigentlich? Es hat ja jemand eine technische Truppe an dieses Konzept geglaubt, mit aller Gewalt."

Der Deutsche weist darauf hin, dass dies eine schmerzhafte Erkenntnis ist. Mercedes muss sich überlegen, wie sie dieses Konzept noch erfolgreich umsetzen wollen und ob das mit der gleichen Gruppe von Leuten möglich ist. Schumacher glaubt nicht, dass mit dem aktuellen Konzept noch etwas zu gewinnen ist und kalkuliert, dass es Mercedes noch mehr Zeit kosten wird, wenn sie sich entscheiden, etwas zu ändern.

Wie wird es für Mercedes vorerst weitergehen?

Wie auch immer Mercedes sich entscheidet, es scheint, dass der Prozess der Verbesserung schmerzhaft sein wird. Wenn sie sich für ihr aktuelles Konzept entscheiden, gibt es nur wenige Möglichkeiten, es zu verbessern, und es wird lange dauern, bis sie wieder erfolgreich sind. Wenn sie sich für ein anderes Konzept entscheiden, wird es lange dauern, dieses umzusetzen, und selbst dann wird es lange dauern, bis Mercedes in der Lage ist, zu gewinnen.

Übrigens ist die Strecke in Jeddah, auf der nächstes Wochenende gefahren wird, anders als die in Bahrain. Vielleicht schafft es Mercedes hier, noch ein bisschen mehr aus seinem Auto herauszuholen, auch wenn viele Leute die Aussichten nicht gerade positiv einschätzen.