Verstappen hatte das Gefühl, Hamilton vom Thron stoßen zu müssen.

Dass Max Verstappen in dieser Saison so dominant war, verdankt er nach Ansicht der Sky Sports-Analysten nicht nur einem schnellen RB18, sondern auch der Art und Weise, wie er die Rennen angegangen ist. Karun Chandhok und David Croft sind sich einig, dass der Wettkampf gegen Lewis Hamilton viel intensiver war, weil mehr als nur ein Weltmeistertitel auf dem Spiel stand.

"Je zuverlässiger das Auto wurde, desto mehr entspannte sich Max. Er wusste, dass er in einer Maschine saß, die er 2021 nicht so stark pushen musste. Aber er ist hier auch anders gegen seinen Herausforderer gefahren als 2021, was Max meiner Meinung nach auch geholfen hat", erklärt Croft auf der Website seines Arbeitgebers.

Chandhok argumentiert, dass der Sieg gegen Hamilton im letzten Jahr für Verstappen eine Art Prestigesache war. "Lewis ist der König im Schloss, und das schon seit dieser Generation", sagt Chandhok. "Max hatte das Gefühl, dass er sich gegen Lewis durchsetzen und ihn von seinem Thron stoßen muss. Er hingegen sieht Charles, George [Russell] und Carlos [Sainz] als seinesgleichen an und deshalb fährt er gegen sie anders."

Verstappen gegen Hamilton im Jahr 2022

Nur einmal im Jahr 2022 trafen Verstappen und Hamilton tatsächlich in einem (gleichberechtigten) Kampf aufeinander. Das war beim Großen Preis von Brasilien. Verstappen wollte seinen Rivalen auf der Außenseite überholen, um in der nächsten Kurve auf der Innenseite zu sein. Doch der siebenfache Weltmeister schlug die Tür zu und beschädigte beide Männer. Am Ende wurde Verstappen von den Stewards getadelt und mit einer Zeitstrafe belegt.