Frederic Vasseurs Wechsel zu Ferrari ist eine Frage der Zeit, aber die große Frage ist, wer der Nachfolger des Franzosen bei Alfa Romeo/Sauber werden soll. Der Schweizer Blick sprach mit Peter Sauber, dem ehemaligen Besitzer des Teams (er wurde 2016 aufgekauft, Anm. d. Red.). Sauber hat erfahren, dass Vasseur nach Italien gehen will.

Ob Sauber von Vasseurs bevorstehendem Abgang überrascht ist? "Ja und nein. Wenn du ein Angebot von Ferrari bekommst, musst du gehen." Zugleich macht er eine wichtige Bemerkung. "Jeder, der die Geschichte von Ferrari kennt - bis hin zum Firmengründer Enzo - weiß, dass Teamchefs in der Regel ein kurzes Leben haben. Mit einer Ausnahme, nämlich Jean Todt, der dort mehr als 12 Jahre am Ruder war!"

Sauber verrät nicht, wer für die Nachfolge von Vasseur ab 2023 in Frage kommt. "Ich bin froh, dass ich diesen Job nicht machen muss!" Es würde ihn auch nicht überraschen, wenn Audi bereits Einfluss darauf nehmen will, wer der Nachfolger sein soll. Es wird nämlich angenommen, dass Audi das Team 2026 übernehmen wird. Alfa Romeo geht 2023 in sein letztes Jahr als Namensvetter des Teams. Wie die Saisons 2024 und 2025 in Bezug auf den Namen des Teams aussehen werden, ist noch unklar.

Nachfolger schon gefunden?

Mit Teamchef Beat Zehnder hat Alfa Romeo/Sauber einen sehr erfahrenen Mann im Haus. Der 57-jährige Top-Mann ist seit vielen Jahren (sprich: seit 1993) im Sauber-Team tätig und verfügt daher über alle Kenntnisse, um das Team gut zu führen. Peter Sauber nennt Zehnder "ein Phänomen", obwohl er denkt, dass es unklug wäre, ihn zum neuen Teamchef zu ernennen. Nicht, weil er es nicht könnte, sondern vor allem, weil es auf Kosten seiner Expertise in anderen, ebenso wichtigen Bereichen gehen würde.