Warum dieses Red Bull Supertalent als der neue Max Verstappen angesehen wird

„Er [Lindblad] ist der perfekte Kandidat, um Tsunoda zu ersetzen, falls dieser weiterhin Probleme hat. Gibt es jemanden, der besser als Verstappen sein könnte? Ja. Könnte es Lindblad sein?" sagte Johnny Herbert kürzlich in einem Interview mit einer Wettseite. Tatsächlich gibt es Gründe zu glauben, dass Lindblad das Potenzial hat, ein großartiger Formel-1-Fahrer zu werden.

Lindblad gab sein Formel 3 Debüt im Jahr 2024 und sein Formel 2 Debüt im Jahr 2025. In beiden Meisterschaften war Lindblad nicht nur ein ‘Neuling’, sondern auch sofort der jüngste Teilnehmer der Meisterschaft. Eine Leistung an sich, aber Lindblad tat viel mehr als nur teilzunehmen.

In seiner ersten Formel 3 Saison beeindruckte Lindblad, indem er das erste Rennen der Saison in Bahrain gewann. Nach diesem Sieg im Sprintrennen gewann er auch sein erstes Hauptrennen in Barcelona. Eine Woche später sorgte Lindblad für großes Aufsehen, indem er sowohl das Sprintrennen als auch das Hauptrennen in Silverstone gewann, vor heimischem Publikum.

Nachdem er Vierter in der F3-Meisterschaft geworden war, wurde Lindblad sofort in die Formel 2 befördert. Auch dort verschwendete Lindblad keine Zeit. Als jüngster Fahrer aller Zeiten gewann er das Sprintrennen in Saudi-Arabien und dann sein erstes Hauptrennen in Spanien. Lindblad liegt auf dem dritten Platz in der Meisterschaft, nur acht Punkte hinter dem Führenden Alex Dunne.

Für Red Bull ist es schon eine Weile her, dass ein Fahrer makellos durch die Akademie ging. Nach Max Verstappen gingen Pierre Gasly, Brendon Hartley, Alexander Albon, Yuki Tsunoda, Liam Lawson und Isack Hadjar auf Umwegen in die Formel 1.

Gasly galt 2017 noch als zu unerfahren für die Formel 1 und musste auf Geheiß von Helmut Marko ein weiteres Jahr in der Super Formula verbringen. Alexander Albon wurde aus dem Red Bull Junior Team geworfen, um in letzter Minute 2018 wieder angerufen zu werden. Yuki Tsunoda war ein ‘Geschenk’ von Honda an Red Bull, Liam Lawson wurde jahrelang nicht gut genug für ein Cockpit bei Racing Bulls gehalten, und es gab erhebliche Zweifel an Isack Hadjar.

In dieser Hinsicht ist Arvid Lindblad der erste Fahrer seit Max Verstappen, der unumstritten ist. Helmut Marko hat in den letzten Jahren mehrmals Lindblad erwähnt. Laut Marko war Lindblad sogar besser als Isack Hadjar, obwohl Hadjar gerade befördert worden war. Das sagt viel über das Vertrauen des Teams in den jungen Briten aus.

Max Verstappen hat oft gesagt, dass er den falschen Pass für die Formel 1 hatte. Lindblad ist in dieser Hinsicht besser dran. Arvid hat einen schwedischen Vater und eine in Indien geborene Mutter. Lindblad wurde in Surrey, England, geboren und tritt daher unter der britischen Staatsangehörigkeit an.

Ob es ein britischer Vorteil ist oder nicht. Es hilft sicherlich, dass viele der Journalisten in der Formel 1 Briten sind. Wie auch viele der Teams und das Personal in der Formel 1 aus England stammen. Unter der britischen Staatsangehörigkeit anzutreten, hilft immer in dem Maße, in dem man gehypt wird. Das galt auch für Lando Norris und George Russell.

Jedoch ist Red Bull immer noch vorsichtig mit Lindblad. Sie haben frühzeitig eine Superlizenz bei der FIA beantragt und erhalten. Dies ermöglicht Lindblad, an offiziellen Formel-1-Sitzungen teilzunehmen. Lindblad wird wahrscheinlich in der kommenden Zeit eine freie Trainingseinheit von Red Bull bekommen, möglicherweise in seinem Heimatland in Silverstone.

Red Bulls vorsichtige Haltung ist verständlich. Lindblad hat viele spektakuläre Dinge gezeigt, aber er muss noch eine ernsthafte Meisterschaft gewinnen. Nur das Macau Formel 4 Rennen und die Formel Regional Ozeanien Meisterschaft stehen bisher in seinem Namen. Konsequent über eine ganze Saison zu performen, ist also ein Schritt, den er noch in dieser Saison in der Formel 2 nehmen muss.