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Barrichello über die Zeit an der Seite von Schumacher: Ich musste viele Dinge akzeptieren.

Barrichello über die Zeit an der Seite von Schumacher: "Ich musste viele Dinge akzeptieren".

13-08-2023 20:59 Letztes Update: 14-08-2023 00:36

GPblog.com

Zu einer Zeit, als Michael Schumacher nicht weniger als fünf Weltmeistertitel in Folge holte, musste sich Teamkollege Rubens Barrichello mit den Brosamen begnügen, die der Deutsche hinterlassen hatte. In einem Interview mit der offiziellen Formel-1-Website hat sich der ehemalige Fahrer jetzt über seinen damaligen Ferrari-Vertrag geäußert.

Teamkollege an der Seite von Michael Schumacher

Rubens Barrichello fuhr von 2000 bis 2005 für das Ferrari-Team und bekam Michael Schumacher als Teamkollegen. Schumacher fuhr seit 1996 für das italienische Team und war vor dem Jahr 2000 mit Ferrari mehrmals kurz vor einem Weltmeistertitel gestanden. Barrichello räumte dazu ein:"Ich habe immer gesagt, dass er [Schumacher] besser war, ohne Zweifel. Aber er war seit 1996 im Team und Jean Todt sah ihn als seinen Sohn an, was es für mich als neuen Fahrer schwierig machte, ins Team zu kommen und zu sagen: 'Ich möchte die Freiheit haben, Rennen zu fahren'."

Der Brasilianer verrät auch einige Details über den Vertrag, den er damals unterschrieben hat. Schumacher war der unangefochtene erste Fahrer des Teams, Barrichello fungierte nach außen hin als Adjutant von Schumacher. Barrichello argumentiert, dass dieser Status als zweiter Fahrer nie vertraglich festgelegt wurde:"Ich habe Ferrari gesagt, dass ich nicht unterschreiben würde, wenn der Vertrag besagt, dass ich Schumacher passieren lassen muss. Letztendlich stand davon aber nichts im Vertrag."

Barrichello akzeptierte Entscheidungen in seinem eigenen Interesse

Zum Beispiel ließ Barrichello Schumacher beim Großen Preis von Österreich 2002 nach einer strengen Teamorder überholen. Dazu sagt der ehemalige Fahrer, dass er in dieser Zeit viele Dinge zu seinem eigenen Besten akzeptiert hat, aber einige Dinge hat er abgelehnt. "Einige Entscheidungen habe ich akzeptiert, weil ich sah, dass ich bei Ferrari wuchs. Sechs Jahre lang sah ich, dass ich Fortschritte machte, und ich dachte, meine Zeit würde kommen", sagte Barrichello. Doch die Zeit des Brasilianers war nicht gekommen. Sein Landsmann Felipe Massa übernahm 2006 seinen Platz bei Ferrari, Barrichello wechselte zum Honda-Team.