Ferrari hat viele Möglichkeiten für den Nachfolger Binottos, wer wird es sein?

Jetzt, wo Mattia Binotto Ferrari offiziell verlassen hat, muss sich das Team nach einem Nachfolger umsehen. In letzter Zeit wurden viele Namen für die Nachfolge Binottos genannt. Hier findest du einen Überblick über die Kandidaten.

Frederic Vasseur

Als die Gerüchte über Binottos Rücktritt aufkamen, wurde Vasseur sofort als sein Nachfolger genannt. Der aktuelle Alfa Romeo-Teamchef bringt viel Erfahrung mit und ist im Fahrerlager als fähiger Teamchef bekannt. Außerdem hat er bereits Erfahrung im Coaching von Ferrari-Pilot Charles Leclerc, denn die beiden arbeiteten zusammen, als Leclerc 2018 bei Alfa Romeo (damals Sauber) fuhr. Außerdem ist Vasseur eine zukünftige Rolle bei Sauber keineswegs sicher, wenn Audi das Team übernimmt.

Kürzlich tauchte jedoch ein Gerücht auf, dass man in der Ferrari-Garage gar nicht auf Vasseur wartet. Ferrari ist auf der Suche nach dem Titelgewinn und es gab Zweifel, ob Vasseur die richtige Person ist, um das Team dorthin zu führen. Deshalb würde sich Ferrari weiterhin nach anderen Kandidaten umsehen.

Benedetto Vigna

Vigna ist Ferraris CEO und nach dem Vorstandsvorsitzenden John Elkann eine der mächtigsten Personen im Unternehmen. Vigna wird in der kommenden Zeit als Interimsteamchef fungieren, während das Team nach einem Ersatz für Binotto sucht. Es ist möglich, dass Vigna noch länger im Amt bleibt, obwohl er sicherlich nicht die besten Voraussetzungen für einen Posten als Teamchef mitbringt.

Vigna kommt weder aus dem Motorsport noch aus der Wirtschaft. Vielmehr ist er Physiker und Erfinder. Seine bekannteste Erfindung ist die der Bewegungskontrollsensoren, die in der Nintendo Wii verwendet werden. Insgesamt hat Vigna mehr als 100 Patente auf seinem Konto. Im Juni 2021 wurde er von Elkann zum CEO von Ferrari ernannt. Gerüchten zufolge trug ein Mangel an Vertrauen zwischen Vigna und Elkann zu Binottos Abgang bei.

Antonello Coletta

Wie Vasseur wurde auch Coletta schon früh als möglicher Nachfolger von Binotto genannt. Coletta ist derzeit Direktor der GT-Abteilung von Ferrari. Unter seiner Führung hat das Team die Spitzenposition in Le Mans zurückerobert und strebt den Titel 2023 an. Coletta ist innerhalb der Organisation sehr bekannt und hat in seiner Rennklasse große Erfolge erzielt.

Gerhard Berger

Berger ist ein ehemaliger Fahrer, der in den 1980er und 1990er Jahren für Ferrari fuhr. Nach seiner Rennfahrerkarriere wechselte Berger ins Management: 2006 wurde er Teamchef von Toro Rosso, wo er mit Sebastian Vettel als Fahrer zum ersten Mal ein Rennen für dieses Team gewinnen konnte. 2008 verließ Berger das Team wieder, bekam aber ein paar Jahre später einen wichtigen Posten bei der FIA. Berger hat also die Papiere, um eine Führungsposition einzunehmen.

Ross Brawn

Eine Legende in der Formel 1. Brawn verfügt über jahrzehntelange Erfahrung und hat sogar schon bei Ferrari gearbeitet, als das Team mit Michael Schumacher erfolgreich war. Im Jahr 2009 kaufte er das Formel-1-Team von Honda auf und gewann prompt beide Meisterschaften. Dieses Team wurde später zu Mercedes und Brawn wechselte zur FIA, die er inzwischen wieder verlassen hat. Berichten zufolge war Brawn auch bei Ferrari im Gespräch, um Binottos Platz einzunehmen. Allerdings hat Brawn am Montag seinen Rücktritt bekannt gegeben, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass er tatsächlich den Posten des Teamchefs übernehmen wird.

Sebastian Vettel?

Wer sich heute die Posts rund um Binottos Abgang in den sozialen Medien ansieht, wird oft den Namen Vettel sehen. Sogar einige große Publikationen wie ESPN beziehen sich auf den kürzlich entlassenen Fahrer.

Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass Fahrer innerhalb des Teams eine andere Rolle übernehmen, aber es ist unwahrscheinlich, dass Vettel dies zu diesem Zeitpunkt tun wird. Der Deutsche ist erst vor anderthalb Wochen sein letztes Rennen gefahren und wird sich in der nächsten Zeit eine Pause vom Sport gönnen wollen. Möglicherweise wird Vettel zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren, aber bis dahin ist es noch eine Weile hin.