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Bewertungen | Perez verteidigt Angriff des entfesselten Verstappen in Saudi-Arabien

Bewertungen | Perez verteidigt Angriff des entfesselten Verstappen in Saudi-Arabien

19-03-2023 21:33 Letztes Update: 22:42

GPblog.com

2022 verpasste Sergio Perez den Saudi-Arabien-GP wegen eines Safety-Cars nur knapp. 2023 konnte den Mexikaner nichts von einem Sieg abhalten, nicht einmal ein heranstürmender Max Verstappen. Perez ist also der Mann des Wochenendes, aber lies hier, welche Note alle anderen Fahrer in ihren Berichten bekommen haben. Die Noten werden auf der Grundlage der Leistung während des gesamten Rennwochenendes vergeben.

Perez: 10

Sergio Perez bekommt eine 10 für seine überragende Leistung in Jeddah. Der Mexikaner tat das, wofür er von Red Bull Racing angeheuert wurde: Er holte die Pole, als Verstappen Pech hatte. Perez hatte einen schlechten Start, machte das aber schnell wieder gut, indem er Alonso wieder überholte. Danach konnte ihn nichts mehr vom Sieg in Saudi-Arabien abhalten. Eine Safety-Car-Phase machte den Wettbewerb eng, aber Perez brillierte beim Neustart, fuhr Alonso davon und verschaffte sich einen guten Puffer zu Verstappen. Dass selbst ein entfesselter Verstappen die Lücke nicht schließen konnte, sagt genug über Perez' Leistung.

Verstappen: 9

Max Verstappen fuhr in Saudi-Arabien ein perfektes Wochenende bis zum Q2, aber als es darauf ankam, gab seine Antriebswelle den Geist auf. Wie es dazu kam, ist noch unbekannt, aber Verstappen konnte den Schaden am Sonntag fast vollständig reparieren. Allerdings konnte er den Rückstand auf Perez nicht mehr aufholen. Das Safety Car half Max sehr, aber er konnte die Fünf-Sekunden-Lücke nicht schließen. Als Verstappen Probleme mit seiner Antriebswelle hatte, schien er den Kampf um den Sieg aufzugeben. In der letzten Runde fuhr er jedoch in Verstappens Stil die schnellste Runde und schnappte sie Perez weg. Damit führt Verstappen die Meisterschaft mit 44 Punkten an, vor Perez mit 43 Punkten.

Russell: 9

Durch Alonsos 10-Sekunden-Strafe rückte George Russell noch weiter auf den dritten Platz vor. Ein schönes Ergebnis für George, der wie schon in Bahrain besser war als sein Teamkollege. Im Qualifying war Russell 0,366 Sekunden schneller als Hamilton, der Mann mit den 103 Poles. Im Rennen kam Hamilton während der Safety-Car-Phase nahe heran, aber George blieb dran.

Alonso: 8

Das Podium wurde Fernando Alonso durch einen Fehler in der Boxengasse bei der Ausführung der Strafe genommen, aber Alonso hat es sich an diesem Wochenende nicht leicht gemacht. Wie schon in Bahrain schien Alonso am Samstag ein bisschen zu wild für sein Auto zu sein. Er kämpfte damit, obwohl der AMR23 extrem schnell ist. Es schien mehr drin zu sein als beim dritten Mal im Qualifying, obwohl Leclercs Strafe ihn noch in die erste Startreihe brachte. Am Sonntag machte Alonso einen "Rookie-Fehler", indem er sich in der Startaufstellung falsch einordnete. Auch beim Neustart nach dem Safety Car war Alonso nicht ganz wach und verlor sofort viel Boden auf Perez. Eine chaotische Leistung, obwohl sich Alonso mit P4 nicht beschweren kann.

Hamilton: 6

Er wurde im Qualifying um 0,366 Sekunden geschlagen. Das ist Lewis Hamilton nicht oft passiert, aber genau wie in Bahrain musste er auch in Jeddah seine Überlegenheit gegenüber Russell anerkennen. Im Rennen profitierte Hamilton vom Safety Car, vor allem weil er vom harten auf den mittleren Reifen wechseln konnte. Es wurden zwar keine Teamorder ausgegeben, aber man würde erwarten, dass Hamilton auch ohne diese in der Lage wäre, Russell auf den weicheren Reifen zu überholen, aber das geschah nicht. So blieb Hamilton hinter seinem Teamkollegen zurück und verpasste am Ende sogar das Podium.

Sainz: 6

Für Carlos Sainz war das Wochenende in Saudi-Arabien eines zum schnellen Vergessen. Im Qualifying lag er zum Beispiel 0,511 Sekunden zurück. Leclerc qualifizierte sich auf dem zweiten Platz und zeigte, was mit dem SF-23 möglich war. Carlos gelang das nicht. Von P4 aus war noch alles möglich, aber Sainz verlor seinen Platz an Stroll und hatte später im Rennen das Pech, dass das Safety Car kurz nach seinem Boxenstopp kam. Dadurch überholte er beide Mercedes-Autos, mit denen er dann nicht mehr mithalten konnte. Dass Leclerc von P12 aus in seinen Heckflügel gefahren war, dürfte seinem Selbstvertrauen nicht gerade gut getan haben.

Leclerc: 8

Charles Leclercs Wochenende begann bereits mit einem Rückstand aufgrund des neuen Steuergeräts in seinem Auto und der entsprechenden Startplatzstrafe. Leclerc beschwerte sich nicht und fuhr ein tolles Qualifying. Auch im Rennen zeigte Leclerc seine Klasse, blieb aber hinter seinem Teamkollegen zurück. Vielleicht war für Ferrari auch am Sonntag einfach nicht mehr drin, obwohl es schade ist, dass sich Leclerc über den Bordfunk beschwert hat. Mit den gleichen Reifen musst du den Unterschied auf der Strecke ausgleichen und nicht auf eine Teamorder hoffen.

Ocon: 9

Esteban Ocon hat das Rennen in Alpine fest im Griff. Zum zweiten Mal in Folge schlug er im Qualifying seinen neuen Teamkollegen und sogar Lewis Hamilton. Ocon fuhr ein gutes Rennen, hatte aber, wie die Männer von Ferrari und sein Teamkollege, Pech mit dem Timing des Safety Cars. Der Franzose war nämlich gerade reingegangen. Beim Neustart hielt Ocon seinen Teamkollegen noch hinter sich, nachdem Gasly in der ersten Kurvenkombination einen ehrgeizigen Versuch gestartet hatte. Ein 7. Platz war das Höchste, was danach erreicht werden konnte.

Gasly: 7

Pierre Gasly beginnt, sich in Alpine zurechtzufinden. Am Samstag konnte er sich zwar nicht gegen Ocon durchsetzen, aber immerhin schaffte er es in Q3. Im Rennen holte der Franzose das Maximum heraus, obwohl auch er nach einer Berührung mit Oscar Piastri nach nur einer Runde kurz davor gewesen wäre, an die Box zu fahren. Dort ging Gasly für einen Fahrer mit seiner Erfahrung zu viel Risiko ein.

Magnussen: 8

Ein Punkt für Haas wird an diesem Wochenende wie ein Sieg gefeiert werden. Kevin Magnussen fuhr in einem starken Rennen auf den 10. Platz, musste sich diesen aber hart erkämpfen. So musste er sich nach dem Qualifying zunächst mit seinem Teamkollegen auseinandersetzen, der wiederum über eine Runde schneller war. Nachdem er Hulkenberg überholt hatte, hing Magnussen lange Zeit hinter Tsunoda fest, doch in der Schlussphase kam der Däne vorbei.

Tsunoda: 8

Yuki Tsunoda war am Samstag erneut drei Zehntel schneller als sein neuer Teamkollege und war der große Gewinner nach der Safety-Car-Phase im Rennen, denn der Japaner fand sich plötzlich in den Top Ten wieder. Auf dem harten Reifen hielt Tsunoda sehr lange durch und wehrte mehrere Angriffsversuche des schnelleren Magnussen ab. Letztendlich war es aber vergeblich, denn der Däne zog trotzdem vorbei. Dennoch kann Tsunoda nach seinem zweiten P11-Platz in Folge stolz sein. Sein Ziel war es, konstanter zu werden und das scheint ihm bisher ganz gut gelungen zu sein.

Hulkenberg: 7

Man merkt kaum, dass Nico Hulkenberg seit drei Jahren nicht mehr in der Formel 1 ist, denn über eine Runde ist der Deutsche immer noch rasend schnell. Am Samstag war Nico das zweite Rennwochenende in Folge schneller als sein Teamkollege, dieses Mal 0,183 Sekunden. Am Sonntag verlor Nico den Kampf und musste zusehen, wie K-Mag den ersten Punkt holte. Trotzdem war The Hulk nah dran und macht das, was Günther Steiner von ihm erwartet: konstante Leistung.

Zhou: 8

Guanyu Zhou fuhr vielleicht eines seiner besten Rennwochenenden, aber nur wenige Leute werden es bemerkt haben. Der chinesische Fahrer war am Samstag 0,207 Sekunden schneller als sein Teamkollege und auch am Sonntag blieb Zhou konstant vor seinem Teamkollegen. Der C43 war nicht konkurrenzfähig und Zhou musste sogar zwei Boxenstopps einlegen, weil der harte Reifen überhaupt nicht funktionierte, aber er schaffte es trotzdem noch auf P13. Die Punkte haben nicht gereicht, die Komplimente schon.

De Vries: 6

Nyck de Vries erreicht mit seiner Leistung in Jeddah ein knappes Auslangen. Der Niederländer war im Qualifying erneut deutlich langsamer als sein Teamkollege und machte es sich damit für den Sonntag selbst schwer. Während Tsunoda stetig einige Plätze gutmachte, verlor De Vries in der Anfangsphase des Rennens am Sonntag sogar Plätze. Der 28-jährige Fahrer wurde durch das Safety Car unterstützt und gewann dadurch einige Plätze, kam aber nie in die Nähe von Punkten. Insgesamt war es besser als in Bahrain, aber es wird noch viel besser werden müssen, um Druck auf Tsunoda auszuüben.

Piastri: 8

Oscar Piastri zeigte in Saudi-Arabien, warum McLaren (und auch Alpine) ihn unbedingt haben wollten. Der Australier war über eine Runde schneller als sein Teamkollege und dieser Druck führte dazu, dass Norris am Samstag ausfiel, während Piastri ins Q3 fuhr. Es half Piastri nicht viel, denn nach der ersten Runde konnte er nach einer unglücklichen Kollision mit Gasly an die Box fahren. Danach erwies sich die Rennpace von McLaren als nicht gut genug, um wieder ins Rennen zu kommen.

Sargeant: 6

Chaotisch; anders kann man Sargeants Wochenende nicht beschreiben. In seinem ersten Run in Q1 fuhr er eine Zeit, die gut genug für Q2 war, schneller als Teamkollege Albon. Doch der Rookie fährt über die weiße Linie und verliert seine Zeit. Danach verliert er die Konzentration und schafft es nicht, die gleiche Zeit zu fahren. Auch am Sonntag läuft es nicht rund. Teamkollege Albon fällt wegen Bremsproblemen aus und für eine Weile scheint Sargeant ein gutes Ergebnis in Aussicht zu haben. Auf Medium-Reifen schafft er es jedoch nicht, Hulkenberg zu überholen und bei halbherzigen Versuchen rauchen seine Reifen so stark, dass er in der Schlussphase noch von Zhou, De Vries und Piastri überholt wird.

Norris: 5

Lando Norris hatte ein lausiges Wochenende. Im Qualifying machte Lando einen Fehler, als er in der letzten Kurve in die Mauer fuhr. Ein bemerkenswerter Fehler, der anscheinend durch den Druck von Piastri entstanden ist. Immerhin war der Australier an diesem Wochenende schnell, und nach zwei Jahren Daniel Ricciardo schien Norris das nicht gewohnt zu sein. Am Sonntag erlitt der Brite nach einer Runde ebenfalls einen Schaden und beendete sein Rennen. Dass Piastri ihn am Ende überholte und es auch noch schaffte, an Sargeant vorbeizuziehen, sagt auch etwas über Norris' Tempo aus.

Bottas: 5

Das war nicht das Wochenende von Valtteri Bottas, der als Einziger drei Stopps einlegen musste, weil er seine Reifen nicht zum Laufen bekam. Zhou war im Qualifying und im Rennen zu schnell für ihn.

Albon: 7

Alexander Albon sah an diesem Wochenende zum ersten Mal den Speed seines Teamkollegen, aber aufgrund seiner chaotischen Leistung schlug sich das nicht in den Ergebnissen nieder. Tatsächlich fuhr Albon am Samstag eine legale Zeit und lieferte am Sonntag ein starkes Rennen ab. Auch er nutzte das Safety Car, aber aufgrund von Bremsproblemen werden wir nie erfahren, ob er wie Magnussen um einen Punkt hätte kämpfen können.

Stroll: 6

Es sah so aus, als obLance Stroll in Q3 eine sehr schnelle Zeit fahren würde, aber im letzten Sektor ging es dann doch schief. Dem Kanadier fehlten zwei Zehntel auf Fernando Alonso, wodurch zwei Autos zwischen ihm und seinem Teamkollegen lagen. Stroll begann das Rennen gut mit einem Überholmanöver gegen Sainz, verlor diesen Platz aber durch einen Überholvorgang des Ferrari-Piloten. Wenig später wurde Strolls Rennen aufgrund von Problemen mit seinem Auto unterbrochen.