F1 News

F1-Teamchef: Deutschland braucht Helden wie Michael Schumacher

F1-Teamchef: "Deutschland braucht Helden wie Michael Schumacher"

31-01-2023 17:45 Letztes Update: 18:44

GPblog.com

Es ist schon seit einiger Zeit bekannt, dass es der Formel 1 in Deutschland nicht gut geht. Das Interesse der deutschen Fans schwindet, sie sehnen sich nach heimischen Weltmeistern, aber die scheinen der Vergangenheit anzugehören. Franz Tost, Teamchef von AlphaTauri, gibt seine Einschätzung der Situation bei F1-Insider.

Tost sieht einen Trend in der deutschen Sportwelt. Nicht nur in der Formel 1 lässt das Interesse der Fans nach, auch beim Fußball scheint das der Fall zu sein, sagt er. Der Österreicher nennt Deutschland "verwöhnt".

"Ich bin überzeugt, dass das geringere Interesse bei der letzten WM auch mit den schlechten Ergebnissen der Nationalmannschaft zu tun hat. Wären sie ins Finale gekommen, hätte halb Deutschland auch die Spiele in Katar verfolgt. Fest steht: Die Leute brauchen Helden und zwar aus Fleisch und Blut, nicht aus Metall", sagte Tost.

Der AlphaTauri-Teamchef hält Michael Schumacher für einen solchen Helden. Er erklärt, dass die Menschen Schumacher als Person erfolgreich sehen wollten und nicht, dass jeder Erfolg auf den Motor oder das Auto zurückzuführen ist. Wenn so etwas gelingt, wie es bei Schumacher der Fall war, sieht man, wie populär der Sport in Deutschland plötzlich wird.

Mick Schumacher und Nico Hulkenberg

Obwohl Mercedes in den letzten Jahren als deutsches Team mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton große Erfolge erzielt hat, hat das nicht die Magie entfacht, die die deutschen Fans spüren wollen. Sebastian Vettel, der zwischen 2010 und 2013 viermaliger Weltmeister wurde, verließ den Sport nach der Saison 2022. Mick Schumacher verlor kürzlich seinen Platz in der Startaufstellung.

"[Schumacher] hätte der neue Held werden können, aber leider ist er jetzt erst mal raus aus der Königsklasse. Was ich schade finde", sagt Tost. Der einzige deutsche Fahrer, den wir in der nächsten Saison sehen werden, ist Nico Hülkenberg, aber Tost glaubt, dass vor allem Mick das Interesse der deutschen Fans wieder wecken könnte - vorausgesetzt, er schafft es, wieder einen Platz in der Startaufstellung zu bekommen.

Der junge Fahrer ist als Reservefahrer bei Mercedes angestellt und somit in der Welt der F1 sicher nicht untätig. Die Tatsache, dass Hülkenberg derzeit der einzige deutsche Fahrer mit einem Startplatz ist, reicht laut Tost jedenfalls nicht für eine Wiederbelebung aus.