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Aston-Martin-Teamchef überrascht von politischen Spielchen in der Formel 1

Aston-Martin-Teamchef "überrascht" von politischen Spielchen in der Formel 1

21-01-2023 21:08

GPblog.com

Nach 13 Jahren Abwesenheit kehrte Mike Krack 2022 in die Formel 1 zurück, wo er nach dem Weggang von Otmar Szafnauer als Teamchef zu Aston Martin wechselte. Der Luxemburger sagte, er sei überrascht von den politischen Spielen, die heute hinter den Kulissen stattfinden.

Krack begann seine Karriere im Motorsport 1998 als Testingenieur bei BMW, bevor er 2001 als Datenanalyst zu Sauber wechselte. Dort stieg er zum Renningenieur von Felipe Massa und schließlich zum Chefingenieur auf. Im Jahr 2009 verließ er das Team und damit auch den Sport, um in der Formel 3 und später in der DTM zu fahren.

In den darauffolgenden Jahren betreute er unter anderem die Formel E, IMSA und GT-Programme von BMW Motorsport und weckte das Interesse von Aston Martin-Besitzer Lawrence Stroll. Im Jahr 2022 wechselte er als Teamchef zum britischen Rennstall, nachdem Otmar Szafnauer zu Alpine gegangen war.

Bei seiner Rückkehr in die Königsklasse des Motorsports sagt Krack jedoch, dass er von den politischen Spielchen hinter den Kulissen überrascht war. "Es hat mich überrascht, über welches noch so kleine Detail in der Formel 1 berichtet wird. Und wie Medien oft benutzt werden, um Politik zu machen.", sagte der Luxemburger im Gespräch mit Sport1.

Krack mag keine Spiele

Als Beispiel nannte er die Vereinbarung, die Budget-Obergrenze aufgrund der Inflation zu erhöhen. Es gab eine einstimmige Einigung, aber im Nachhinein stellte sich heraus, dass doch nicht alle ganz zufrieden waren. "Ein Teamchef direkt danach zu den Medien und lamentierte, dass die Erhöhung nicht hoch genug war.", erzählt Krack weiter.

Damit scheint er sich auf den Teamchef von Red Bull Racing, Christian Horner, zu beziehen. Er argumentierte, dass die Erhöhung für die Top-Teams zu wenig, für die kleineren Teams aber zu viel sei und deshalb ein Kompromiss gefunden werden müsse.

Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff schien nicht abgeneigt zu sein, seinen politischen Einfluss im Jahr 2022 geltend zu machen: Indem er darauf bestand, dass das Torpedofahren ein Gesundheitsrisiko darstellt, gelang es ihm, bei der FIA Regeländerungen zu erzwingen, um dem Problem entgegenzuwirken.

Krack sagt, dass er es vorzieht, sich nicht auf solche politischen Spiele einzulassen. "Ich würde stattdessen lieber über den Sport sprechen. Die Fans interessieren sich für Rundenzeiten, weniger für Budgets oder zu flexible Unterböden. Vielleicht bin ich aber zu wenig Politiker. Fest steht: Man darf alles das auch nicht überbewerten und muss immer Ruhe bewahren."