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Domenicali: 'Es liegt nicht an uns, dass es keinen deutschen GP gibt'

Domenicali: 'Es liegt nicht an uns, dass es keinen deutschen GP gibt'

26-09-2022 18:56

GPblog.com

Es gibt keinen deutschen Grand Prix mehr im Kalender und auch im Kalender 2023 ist kein GP-Wochenende in Deutschland geplant. Laut F1-Boss Stefano Domenicali liegt das vor allem am mangelnden Interesse der Deutschen selbst.

Deutschland ist die F1 und die F1 ist Deutschland

In der Tat würde der Italiener selbst gerne einen deutschen Grand Prix zurück im Kalender haben. Die Formel 1 fühlt sich mit Deutschland verwandt und umgekehrt. Einige der größten Champions in der Geschichte der Formel 1 sind Deutsche, z. B. Michael Schumacher und Sebastian Vettel, aber auch das dominierende Team des letzten Jahrzehnts, Mercedes, ist ein deutscher Autohersteller. Mit dem Einstieg der "Volkswagen-Konzernmarken" Audi und Porsche wird der deutsche Fußabdruck in der Formel 1 noch größer.

Dass es keinen deutschen GP mehr gibt, ist daher nicht nur bedauerlich, sondern auch bemerkenswert. Auf Deutsch Spiegel Domenicali sprach über den deutschen GP. Domenicali: "Wenn jemand einen deutschen GP will, dann bin ich das. Ich sehe nur keine Vertreter in Deutschland, die sich mit uns zusammensetzen und einen konstruktiven Vorschlag machen wollen." Deshalb, so der F1-Boss, liege es ganz in den Händen der Deutschen selbst. Gleichzeitig macht die Formel 1, die sich im Besitz von Liberty Media befindet, einen großen Schritt weg von Kontinentaleuropa hin zu den Vereinigten Staaten und dem Nahen Osten. Auch Frankreich steht nächstes Jahr nicht im Kalender.

Der Umzug der Formel 1 macht die Sache für Deutschland nicht einfacher

Im Nahen Osten sind die Rennen in Saudi-Arabien und Katar hinzugekommen. In den USA sind neben dem Austin GP auch der Miami GP und der Las Vegas GP geplant. Der GP von Belgien hat dagegen nur knapp einen Platz im Kalender behalten und auch der GP von Monaco war ein Diskussionsfall. Domenicali ist sich der Verschiebung bewusst: "Wir wissen, dass der Wert eines Rennens in Europa ein anderer ist als der eines Rennens irgendwo anders auf der Welt. Wenn du einen Picasso haben willst, musst du eine Menge Geld ausgeben."

Mit dieser Bemerkung will Domenicali sagen, dass das finanzielle Bild in Deutschland nicht abgeschlossen werden kann. Während es in Spa, Zandvoort und Spielberg immer volle Tribünen gibt, war das in Deutschland lange Zeit nicht der Fall. Domenicali stellt außerdem anhand der Zuschauerzahlen fest, dass das Interesse am Sport in Deutschland abnimmt. Dennoch sagt der Italiener: "Ich bin mir sicher, dass es ein funktionierendes Einnahmemodell für einen Grand Prix mit einer solchen Fanbasis wie in Deutschland gibt. Meine Tür ist weit offen für ein mögliches Gespräch."